Lucha Libre

Lucha Libre

Wir sitzen in unserem Appartement in Mexico City und warten auf das Läuten der Türglocke. Roberto, unser Appartment-Host und seine Schwester Rebeldia holen uns gegen 19.00 Uhr ab um mit uns in der „Arena Mexico” Lucha Libre (Mexikanisches Wrestling) zu schauen.

„Brrrrrr Brrrrr” Der unerwartet laute Ton der Türglocke hat uns aufgeschreckt. Wir gehen hinunter zur Eingangstür. Rebeldia wartet bereits und begrüßt uns freundlich mit einem Bussi auf eine Wangenseite. Mittlerweile kennen wir die mexikanische Begrüssung und Verabschiedung. Das erste Mal wurden wir von Soco so begrüßt, als wir sie zufällig in einem Park in Tulum getroffen haben. Teather, unsere Gastgeberin in Progreso, bei der und deren Verlobter wir die letzten fünf Tage verbracht haben, hat uns ebenfalls so verabschiedet.

Im Auto das auf uns wartet sitzt Roberto. Wir sind überrascht, dachten wir gehen die zehn Minuten zur Arena Mexiko. Roberto begrüßt uns und wir fahren zur Veranstaltung. Während der Fahrt versuchen wir uns zu unterhalten. Wenig Spanisch trifft auf wenig Englisch. Dank Google Übersetzer funktioniert die Kommunikation mehr oder weniger.

Nach ungefähr 10 Minuten sind wir bei der Arena angekommen. Raus aus dem Parkhaus, gehen wir an Strassenständen mit Wrestling-Masken, Essen, T-Shirts und vielem bunten Mehr vorbei. Roberto kauft und schenkt uns spontan zwei Schlüsselanhänger Wrestling Masken. Ich freue mich über die liebe Geste und befestige die Maske gleich an meiner Tasche. Nun müssen wir drei kurz auf Felix warten. Er steht gerade vor der Kamera. Ein Filmteam hat ihn aufgehalten und interviewt ihn.

Wir gehen im Gewusel rund um die Arena bis zum Eingang. Ich bin froh dass ich nur ein kleines Täschchen mit bissi Bargeld, Zigaretten und dem neuen Schlüsselanhänger mit mir habe. So viele Menschen, so viel Gewusel, so viele Masken, so viele neue Eindrücke in kurzer Zeit. „Loco Dias – Part 3” sagt Felix spaßeshalber zu mir.

Roberto gibt uns die Eintrittskarten, die er bereits im Vorhinein für uns besorgt hat. Es sind teure Tickets, die wir uns nie geleistet hätten, währen wir alleine gegangen (umgerechnet ca. 11-12 Euro)! Abgesehen davon, dass wir wahrscheinlich gar nicht alleine zum Wrestling gegangen wären. Vorm Einlass werden wir abgetastet und die Tasche wird untersucht. Mir wird gesagt, dass ich drinnen nicht rauchen darf. Obwohl ich kein Spanisch spreche, verstehe ich manchmal zufällig was mir gesagt wird. Vielleicht sind es ein paar Vokabel aus dem französischem die ähnlich sind, obwohl ganz anders ausgesprochen. Wer hätte gedacht dass ich auf dieses verhasste Schulfach nocheinmal zurückgreifen kann und mir doch einiges gemerkt habe. Mit einem „Si” und Kopfnicken gebe ich zu verstehen, verstanden zu haben. Leider muss Felix seine Kamera abgeben und ist natürlich sehr enttäuscht.

Die Arena ist riesig! In der Mitte befindet sich natürlich der Wrestling-Ring zu dem auf einer Seite ein Steg führt. Hier haben die WrestlerInnen ihren großen Auftritt bevor sie in den Ring steigen. Eine große Leinwand gibt’s auch um die Kämpfe zu verfolgen, inkl. Replays. Kamerateams filmen das Geschehen. Rund um den Ring sind unzählige Sitze bis zur Decke, so wie das in einer Arena üblich ist. Wir setzen uns auf Plätze in der vierten Reihe vorm Ring. Verkäufer gehen zwischen den Sitzreihen auf und ab um Knabberzeug und Getränke zu verkaufen. Roberto bestellt vier Corona (Bier). Vor dem ersten Kampf versucht er zu erklären was hier heute passiert. Sechs Kämpfe werden wird sehen. Die ersten Kämpfe sind unwichtiger als die finalen. Bei den ersten Kämpfen wird es drei Runden geben bis ein Sieger feststeht.

Und schon geht’s los! Bekannte Musik wie „We will rock you” und dergleichen ertönt. Die ersten vier WrestlerInnen werden angesagt und kommen über den Steg in den Ring. Ich würde den Ring gerne in Bühne umtaufen, denn was wir sehen gleicht eher einer gut einstudierten, akrobatischen Zirkusaufführung als einem lebensgefährlichen Kampf. Dennoch verstehe ich nicht was Menschen dazu treibt so aufeinander loszugehen, sei es auch nur wegen der Show. Wrestling ist hier in Mexico aber sichtlich sehr beliebt und scheint so normal wie ein Besuch im Kino zu sein. Zeigt einem also auch ein Stück Kultur. Und genau das interessiert uns.

Die Stimmung in der Arena ist ein wahres Erlebnis. Das Publikum ist gemixt. Ich sehe Männer im Anzug neben Jugendlichen gekleidet wie ihr Wrestling Idol. Hinter uns sitzt eine Mutter mit Kleinkind. Neben mir ebenfalls junge Männer. Touristen wie wir, sind auch hier. Es macht Spaß das Publikum zu beobachten, mit ihnen zu lachen, zu klatschen und ihren Rufen zuzuhören auch wenn ich großteils nur die Schimpfwörter verstehe.

Roberto bestellt noch mehr Bier. Die finalen Kämpfe beginnen und bringen aufwendige, bunte, teilweise lustige Wrestlingkostüme, Feuer, lautere und emotionale Stimmung mit sich. Der eine hüpft auf den anderen drauf, rumkugeln im Ring und im Publikum. Bei sechs Wrestlern (zwei Dreier Teams) weiß ich jetzt gar nicht mehr wo ich eigentlich hinschauen soll. Teilweise gehen sie auch noch auf den Schitzrichter los. „Desenmascarar, Desenmascarar!“ ruft das Publikum. Ich verstehe das als demaskieren. Sie wollen dass ein Wrestler den anderen entlarvt und ihm seine Maske abzieht. Es gibt übrigens Wrestler mit und ohne Maske. Vielleicht wurden die ohne Maske schon in vorigen Kämpfen demaskiert. Jetzt wird einem tatsächlich die Maske abgezogen, die Kameras filmen aber gerade zwei andere Wrestler, also setzt er die Maske schnell wieder auf. Ist ja keine Show, wenn das Publikum es nicht sieht.

 

Der letzte “Kampf” geht unerwartet schnell zu Ende und die Arena lehrt sich ebenso schnell. Viele Plätze sind frei geblieben weil unter der Woche weniger Zuschauer kommen als am Wochenende. Der Stimmung hat dies aber nicht geschadet. Wir fügen uns dem schnellen Aufbruch und gehen hinaus. Alle noch einmal aufs Klo. Plötzlich, wir wollen gerade raus auf die Straße vor die Arena, kommt uns eine laufende Menschenmassen entgegen. Im ersten Augenblick wissen wir nicht was los ist. Ich sehe fragende, besorgte und geschockte Gesichert. Alle stellen sich an die Wände der Arena und warten. Ein „Pschscht!, ruhig sein!“ geht durch den Gang. Es wird still, so still das ich Schüsse draußen auf der Straße höre. Mir gehen so einige Gedanken durch den Kopf, Angst habe ich aber keine. Ich bin froh, das wir mit Begleitung hier sind. Roberto sagt mir via Google Übersetzer, dass sowas hier noch nie passiert ist. Securities kommen auf uns zu und fordern alle auf einen anderen Ausgang zu benutzen. Felix will noch seine Kamera zurück haben. Roberto begleitet Felix. Sie sind schnell zurück und wir gehen zum anderen Ausgang der Arena. Auf der Straße kommt uns ein Rettungswagen entgegen. Felix und ich Rätseln natürlich was wohl vorgefallen ist. Felix meint dass es vielleicht „Hooligans“ waren. Rebeldia versteht scheinbar und bejat seine Annahme.

Im Auto spielt es entspannende Musik. Musik die zu Sonne, Strand, Liegestuhl und Cocktail passt. Roberto bringt uns nach Hause und hofft das uns der Abend gefallen hat. Vorm aussteigen fragen wir wieviel wir ihm für die Tickets und das Bier schulden, doch er will kein Geld. Geschenkt!? Muchos, muchos gracias! Wir versuchen so gut es uns gelingt mitzuteilen dass wir überwältigt sind von der Großzügigkeit, der Einladung und das es uns Spaß gemacht hat!

Rebeldia steigt aus und verabschiedet sich. Bussi auf eine Wangenseite.

An dieser Stelle wollte ich meine Bericht beenden, Felix bat mich den letzten Teil über die Schießerei wegzulassen. Zugegeben fällt mir das aber nicht leicht, denn ich möchte euch hier unsere Erlebnisse so wahrheitsgetreu wie möglich schildern dürfen, möchte euch aber andererseits auch nicht beunruhigen. Natürlich erlebe und berichte ich lieber über die tollen und schönen Ereignisse (Was auch dieser Bericht zum Großteil beinhaltet, liest man genau!) aber bei so einer langen Reise kommen auch mal unerhoffte und unschöne Situationen dazu. Vergleicht man es mit einem Jahr zu Hause in Rudolfsheim (eine liebe Freundin sagte mal Rudolfscrime) Fünfhaus und hätte ich Hauseinstürtze ausgelöst durch Gasexplusionen, Pubersprayaffäre, Strassenbahn Schiesserei und Banküberfall mit WEGA Einsatz in einem Blog dokumentiert könnte man sich auch Sorgen um uns manchen. Tut man aber nicht, oder? Es ist ja schließlich bekanntes Terrain.

Wir befinden uns momentan in einer riesigen Stadt, mit sovielen Einwohnern wie ganz Österreich. Leider ist Mexiko und natürlich speziell Mexico City mit Negativem behaftet. Medien tun ihresgleichen dazu um dieses Image aufrecht zu erhalten. Dieses Image interessiert mich nicht und ich bin nicht auf der Suche nach Bestätigung dessen. Ich wäre nicht hier würde mich die Stadt, die Leute und die Kultur nicht interessieren.

Die vergangenen Tage die wir hier sind habe ich schönes gesehen und natürlich erlebt! Ich habe Bekanntschaft mit großzügigen Gastgebern, einem lieben Hausmeister, der täglich putzt und genau schaut wer in sein Haus kommt, sowie einem herzigem altem Kreisler, der die Rechnungen noch per Hand schreibt und scheinbar gut im Kopfrechnen ist, gemacht. Ich freue mich schon sehr auf die letzten paar Tage hier in Mexico City.

Für mehr Photos von Mexico City, hier klicken.

27 Responses

  1. Andrea Deimel
    Andrea Deimel at ·

    Oh! Klingt sehr nett! Da habt ihr wieder mal den richtigen Riecher mit Unterkunft gehabt, schätze ich!
    Und von wegen gefährlich: Ich denke da an unser Essen beim Kopp im 20., wo wir auch nicht wussten was da draussen eigentlich los ist… Also, wenns so bleibt, dann passt das schon 😉

  2. 220Stephania
    220Stephania at ·

    Das war aber sehr nett, euch auf alles einzuladen. Ich finde es gut, dass du es so geschrieben hast, wie es war. Und bin noch mehr froh, dass es euch gut geht! Wieder toll geschrieben, der Beitrag. GLG.

  3. Patricia
    Patricia at ·

    Hihi, Rudolfscrime :-)

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