Cenote y Playa

Cenote y Playa

Zur Abwechslung, gebe ich heute dem ganz normalen Reisebericht eine Chance.

Wir haben uns endlich Räder ausgeborgt. Ich sitze auf einem weißen Strandfahrrad mit einem Gang und Rücktritt Bremse, der Sattel ist viel zu hoch eingestellt. Gerade mal die Zehenspitzen meiner großen Zehe erwischen den Boden beim Versuch zu bremsen und stehen zu bleiben. Erinnerungen an mein aller erstes Kinderfahrrad kommen hoch, nur die Hilfsräder hinten fehlen. Ich habe also Startschwierigkeiten, gebe aber nicht auf.

Felix fährt vor und gibt den Weg an. Im Gegensatz zu mir macht er sich wohl keine Gedanken über sein Fahrrad. Er überlegt wo wir hinfahren. Das ist mir auch sehr recht, denn ich muss mich ohnehin auf den Strassenverkehr konzentrieren. Am Weg durch Tulum Stadt verlieren wir einander ein paar Mal. Felix fährt mehrere Meter vor mir über eine Kreuzung. Ich muss Bremsen und warten bis die Autos vorbei sind. Ich, im Gegensatz zu Felix kenne mich ja im Straßenverkehr gar nicht aus. Zu gerne bin ich Fußgänger und liebe meinen “Immer Vorrang und mein für Autofahrer unberechenbar sein” sehr.

Wir entscheiden uns spontan zu einer Cenote zu fahren. Kurz gesagt sind das Wasserlöcher im Boden, in denen man baden kann. Es gibt sehr viele Cenoten in Mexiko/Yucatan. Genaue Erklärung findet man im Internet.

Wir fahren also weiter Richtung Cenote. Eine große Kreuzung bereitet uns kurzes Kopfzerbrechen. Wer hat rot, wer hat grün, wer darf wohin fahren, abbiegen gibts ja auch noch. In der Mitte der Kreuzung stehen wir nun und kommen allmählich zum Schluss, das wir umkehren und eine andere Spur über diese Kreuzung nehmen. Jetzt aber schnell! Ich versuche einen perfekten Start hinzulegen, lehne meinen Oberkörper nach vorne um wenig Widerstand zu haben und trete so schnell ich kann in die Pedale. Geschafft!

Die große Straße geradeaus bis zur Cenote kommt mir ewig lang vor. Ich muss mich endlich damit abfinden, das ich keine Gangschaltung habe. Felix ist viele Meter vor mir. Ich werde von zwei Fahrradfahrerinnen überholt. Die Landschaft zieht an mir vorbei. Typisches Gestrüpp neben typischer großer Strasse. Nicht sehr aufregend. Ich frage mich wie lange wir noch radeln müssen und plötzlich sehe ich endlich ein Schild auf dem “CENOTE CALAVERA” steht.

Juhu! Wir sind angekommen. Wir stellen die Fahrräder ab und zahlen den Eintritt. Ein Steinweg führt uns in einen Wald. Nach ein paar Metern stehen wir vor dem Loch im Boden, der Cenote gefüllt mit klarem Wasser.

Wir ziehen unsere Badesachen an. Felix geht als erster schwimmen, während ich auf unserer Rucksäcke aufpasse und mich auch auf die Abkühlung freue. Über eine Holzleiter steigt Felix ins kühle Nass und schwimmt ein paar Runden. Jetzt gehe ich mich erfrischen. Ein bisschen weiter wage ich mich in die Wasserhöle hinein zu schwimmen und beobachte unzählige Fledermäuse.

Anfangs sind nur wenige Leute mit uns hier, je später es wird um so mehr füllt sich die Cenote mit Menschen und Tauchern. Felix springt noch einmal vom Rand der Cenote ins Wasser hinunter. Ich nehme wieder den Weg über die Leiter. Als wir aufbrechen wollen entdeckt Felix einen großen Leguan und muss natürlich einige Fotos machen. Während Felix Fotos macht wird mir wieder heiß, ich könnte gleich wieder ins Wasser, dränge Felix aber das wir weiterfahren.

Iguana
Iguana

 

Der Rückweg auf der großen Straße kommt mir kürzer und nicht mehr so anstrengend vor, obwohl wir jetzt Gegenwind haben und das Treten anstrengender ist. Wir fahren einen kleinen Umweg um der großen Kreuzung zu entgehen. Kommen in einen anderen Teil von Tulum mit lieben, kleinen, bunten Häuschen.

Es wird Zeit für eine Pause. Wir finden ein kleines Restaurant und beschließen uns zu stärken. Im Restaurant hängt ein langes Banner mit wahrscheinlich allen Reggae Musikern die es so gibt oder gab. Ich betrachte es und kenne höchstens drei der abgebildeten Künstler. Die Musik die es spielt gefällt uns. Als das Essen kommt wird vorm Restaurant im Freien ein Tisch frei den wir uns gleich schnappen. Von da aus können wir nämlich unserer Fahrräder auch sehen. Wieder vorsichtiger Felix, wie er mir später sagen wird.

Nachdem wir die Fahrräder erst um 20.00 Uhr zurückbringen müssen und noch genug Zeit haben, radeln wir weiter Richtung Strand.

Wieder verfluche ich innerlich dieses Kinderrad. Wieder ist Felix viele Meter vor mir unterwegs. Teilweise sehe ich ihn schon gar nicht mehr. Irgendwann versuche ich auch gar nicht mehr schnell zu fahren. Ich hole Felix irgendwo schon ein, spätestens am Strand, denke ich mir. Zum Glück gibt es aber einen Fahrradweg zum Strand. Während wir so fahren schaue ich mir wieder die vorbeiziehen Landschaft an. Auf der einen Seite wieder eine große Straße, auf der anderen unspektakuläres Gewächs und zwischendurch kleine Hotels. Eines das Yoga anbietet, eines mit kleinen Holzhütten umgeben von Palmen. Sieht nach einem verlassenen, heruntergekommenen Irgendwas war da mal, aus.

Nach einer langen Fahrt am Radweg biegen wir ab und kommen auf eine Straße ohne Fahrradweg. Kommt mir gleich bekannt vor. Hier waren wir doch schon mal. Na klar, mit Enrique! Da ist auch der Eingang zum geheimen Strandort mit den vielen Felsen und dem Maya Castle. Nachdem hier aber kein guter Badeplatz ist fahren wir noch ein Stück weiter. Wieder ein kürzer gedachte Stück als es dann ist. Nach etlichen privaten Hotelzugänge zum Strand und einigen mit unter gefährlichen Ausweichmanöver – die Straße ist eng und es fährt hier alles, vor allem Taxis – kommen wir nun endlich zu einem öffentlichen Strandeingang.

Der Sand ist sehr fein und geht ein langes Stück flach ins Türkise Meer über. Der Strand ist überseht mit Touristen aber auch ein paar Einheimische haben sichtlich Spaß im Wasser. Felix blickt zum Himmel und bemerkt große, dunkle Wolken. Einmal in die Wellen stürzen und dann wieder nach Hause radeln. Felix geht wieder zuerst, während ich einen Pelikan beim Fischetauchen beobachte. Ein wirklich schönes großes Tier und wie zielstrebig er ins Wasser eintaucht. Ich bin begeistert.

Playa
Playa

 

Auf der Rückfahrt baue ich einen kleinen Unfall, mir ist nichts passiert. Das Rad fährt auch noch. Vielleicht ist die vordere Radkappe noch lockerer als sie ohnehin schon war. Die ganze Fahrt über klappert sie schon. Von paar Metern Entfernung hört man mich also anklappern. Momentan halte ich das Tempo und fahre nahe hinter Felix. Er bemerkt die Fahrradglocke auf meinem Rad und ist neidisch keine zu haben. Stimmt, tatsächlich, ich hätte wie verrückt bimmeln sollen als mich dass Auto in die Böschung drängte. Nun ist’s zu spät also läute ich die Glocke ein paar mal bloß so, obwohl man mein Klapperrad eh gut hört.

Zurück am Fahrradweg sehe ich ein Schild vor dem, was ich bei der Hinfahrt als verlassenes, heruntergekommenes Irgendwas identifiziert habe. Auf dem Schild steht Ecolodge. Achso! Mitten im Dschungel, ein paar Holzhütten, Plastikplanen und ein Durcheinander das ich nicht hübsch finde. Abgesehen davon habe ich den Eindruck dass sich die Moskitos hier gerne einquartieren. Nachdem ich nicht so wie manche hier glaube dass allein Vitamin B gegen diese Mistviecher hilft, ist das sicher nichts für mich. Ich frage mich was eine Ecolodge eigentlich ist, verliere aber das Interesse an den Gedanken.

Zurück in Tulum Stadt geben wir die Räder gleich zurück. Für heute sind wir genug geradelt. Es war anstrengend, hat aber auch Spass gemacht. Wenn Felix’ Berechnungen stimmen, dürften wir in etwa 18 km zurückgelegt haben. Bei 29°C und Sonnenschein wohlgemerkt.

Wir wärmen unser selbstgekochtes Essen von gestern, trinken ein Bier und gehen erschöpft aber zufrieden schlafen.

Na wer sagt’s denn, geht doch. Ganz normaler Reisetag, ganz normaler Reisebericht. :-)

Für mehr Photos von Tulum, hier klicken.

35 Responses

  1. Andrea Deimel
    Andrea Deimel at ·

    Na bitte! Klingt “angekommen und eingelebt”!
    Der Bericht erinnert mich an unsere Wasserfall-Ausflüge in Chiang Mai und Pai.
    Einfach herrlich! Kein Gedränge, kein Stress, nur FUN!
    …und natürlich Abkühlung 😉

  2. 220Stephanie
    220Stephanie at ·

    Wow, das sieht ja toll aus :) Genial.
    Eure Berichte sind SUPER. Ich lese sie voll gerne … dem Alexander les ich immer vor. Den Alexander würden ein paar Zahlen interessieren, was z.B. so eine Unterkunft kostet oder Essen und ein Foto von dem Haus … Falls wir uns das wünschen dürfen. Wir haben uns das Haus samt Garten nämlich beide vorgestellt, sind aber nicht sicher, ob es auch so aussieht.
    Aber wie Andrea schreibt, kein Stress :) Einfach mal wenn es sich ergibt.

  3. gerti deimel
    gerti deimel at ·

    ich lese eure Erlebnisse mit Begeisterung.
    und freue mich schon auf das nächste.
    viele Bussi von oma

  4. Alexander
    Alexander at ·

    Super Seite, super Blog, super Photos!

    geht ihr eh auch zum typischen Wrestling in Mexiko?

    LG
    alex

  5. 220Stephanie
    220Stephanie at ·

    Vielen lieben Dank für die Info zu Preisen und Essen und Unterkunft. Die Fotos habe ich Anfangs nicht “gefunden”/gesehen. Alexander hat mich darauf hingewiesen :) Das sind ja auch schon jede Menge.
    Habe gerade meine Arbeitskollegen über euren Blog informiert, sie sind sehr an der Reise interessiert :)
    LG. Bussis Steph.

  6. Andrea Deimel
    Andrea Deimel at ·

    Reisefieber… jederzeit!

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