Chicken Bus a Macadamias

Chicken Bus a Macadamias

Spontan haben wir uns nun auf den Weg zur Macadamia Farm in San Miguel Dueñas gemacht. Um dort hinzukommen müssen wir nur zur Busstation in Antigua gehen, in den richtigen Bus einsteigen, dem Fahrer „Las Macadamias“ sagen und dort dann aussteigen.

Uns steht die erste Chicken Bus Fahrt bevor. Wir sind gespannt ob die legendären Geschichten über die legendären Chicken Buses wahr sind.

Hier bei der Busstation steht natürlich nicht nur ein Bus, der bei einer gekennzeichneten Haltestelle wartet. Nein, es sind viele Busse die kreuz und quer fahren, einparken oder dicht hintereinander stehen. Also ein geordnetes Durcheinander. Ich denke sie kennen sich aus. Busfahrer brüllen wohin sie fahren. Die meisten nach Guatemala City. Wir kennen uns nicht aus und fragen wo der Bus nach Dueñas ist. Soviel Spanisch können wir zum Glück schon. „Da drüben, der Grüne!” Tatsächlich es steht sogar Antigua-Dueñas am Busschild oben drauf. Der Fahrer dürfte gerade Pause machen aber die Tür ist offen also steigen wir ein. Zwei Männer, die bereits Platz genommen haben erklären, dass dieser Bus nach Guatemala City fährt. Wir nehmen es zumindest an, denn so viel Spanisch können wir dann auch wieder nicht. Wir steigen aus und sind planlos aber geben nicht auf. Ich frage zwei Frauen die am Gehsteig, versteckt hinter den dicht aneinander geparkten Busen, warten. Sie sagen mir, dass sie ebenfalls nach Dueñas fahren. Wir warten also mit ihnen. Es vergehen einige Minuten. Plötzlich hören wir aus der Ferne „Dueñas!, Dueñas!”. Die beiden Frauen laufen los. Wir folgen ihnen. Eine Straße hinter der Busstation wartet unser Bus.

Kaum eingestiegen, los geht die Fahrt im Chicken Bus. Aufs Hinsetzen der Passagiere wird nicht gewartet. Felix will dem Fahrer noch „Las Macadamias” sagen, wird aber mit einer hastigen Handbewegung die sowas wie „Steig ein, setzt sich hin!” deutet abgewürgt. Da sitzen wir nun, allerdings alleine, auf unserem Platz auf dem sonst sicher vier Leute und ein Huhn sitzen. Meine Hand klammert sich automatisch um die Eisenstange vor mir. Auch die anderen Passagiere halten sich während der Fahrt so fest. Ich habe genug Beinfreiheit. Macht die Fahrt aber auch etwas anstrengend. Bei einer Bremsung rutsche ich leichter vom Sitz. Felix hat weniger Platz und stößt mit den Knien am Vordersitz an. Alles halb so wild, alles bereits erlebt.

Chicken Bus
Chicken Bus

 

Nach und nach füllt sich der Bus auf der Fahrt nach Dueñas, wird aber nicht voll. Immer wieder bleibt er stehen und lässt Leute ein oder aussteigen. Der Mann, der während der Fahrt bei der offenen Fahrertür steht und die Leute einsammelt, kassiert auch das Fahrgeld. Er kommt zu uns und fragt mich wohin wird wollen. „Las Macadamias“ sage ich und bin stolz ihn verstanden zu haben. Er nickt, gibt uns das Wechselgeld und geht weiter Geld einsammeln. Laute traditionelle Musik begleitet uns auf der Fahrt.

Hier geht's zur Farm
Hier geht’s zur Farm

Der Busfahrer deutet uns durch seinen Rückspiegel das wir jetzt aussteigen müssen. Passt, er hat Felix scheinbar doch zugehört und verstanden. Wir bedanken uns und hüpfen schnell aus dem Bus. Tatsächlich! Ein Schild am Straßenrand sagt uns wir sind hier richtig. Da wo die Macadamia wächst.

Bereits am kurzen Fußweg zum Eingang der Farm liegen Macadamias am Boden. Beim Eingang ist ein Schild auf dem steht, das man keine Macadamia aufbrechen oder mitnehmen soll, den jede einzelne Nuss zählt hier auf dieser Farm. Wir bekommen einen kurzen erklärten Rundgang angeboten. Englisch, Spanisch gemixt erfahren wir über die Farm, den Besitzer und Gründer, über die Macadamia und ihre Besonderheiten. Eine tolle Nuss. Wir dürfen Macadamias kosten, Cremen und Öle ausprobieren. Zum Schluss essen Felix und ich noch Pancakes mit Macadamia Butter und Heidelbeeren. Es hat uns beiden sehr gut geschmeckt. Der Farmer, kommt vorbei und redet mit uns. Amerikaner, um die 70 Jahre alt. Er hat einen sehr eigenen Humor heißt uns willkommen und zieht wieder weiter.

Las Macadamias
Las Macadamias

Wie kommen wir eigentlich zurück nach Antigua? Klar, wir stellen uns an den Straßenrand vor der Farm und warten auf einen Chicken Bus. Irgendwann wird schon einer vorbeifahren. Lange müssen wir wirklich nicht warten. Wir winken den Bus her und steigen ein. Wohin ist zunächst nicht so wichtig. Hauptsache wir steigen zügig ein und halten die Weiterfahrt nicht auf. Wieder greift meine Hand fest um die Eisenstange vor mir. Kurz befürchten wir im falschen Bus zu sein, beobachten aber die Gegend die an uns vorbeizieht. Wird schon passen. Der Bus ist voller als bei der Hinfahrt. Zusätzlich zum Kasierer steigt auch ein Verkäufer ein der mit lauter Stimme sein Produkt (sowas wie längliche Mannerschnitten) anpreist. Die Leute nehmen sie und geben sie dann wieder zurück nachdem er mit seiner Werbedurchsage fertig ist. Manche kaufen die Schnitten, geben dass Geld aber dem Buskasierer. Es wird holprig und ich schätze wir sind ab jetzt in Antigua. Außerhalb gab es keine Stein gepflasterten Straßen, die den Bus zum rütteln bringen. Ich sehe eine Gasse die mir bekannt vorkommt und wir hüpfen schnell aus dem Bus. Ich schätze der Bus wäre noch bis zur Busstation und dann weiter nach Guatemala City gefahren. So hatten wir einen kürzeren Heimweg.

Garten
Garten

 

Nach der heutigen Chicken Bus Fahrt können wir nicht alle Legenden bestätigen. Es war aber auch nur eine sehr kurze Fahrt zur Farm, ungefähr 20 Minuten. Vielleicht ist die nächste Fahrt näher an den Legenden dran. Wie auch immer hat der Ausflug Spaß gemacht und der Besuch auf der Macadamia Farm hat sich ausgezahlt.

Für mehr Photos aus San Miguel Dueñas, hier klicken.

2 Responses

  1. 220Stephania
    220Stephania at ·

    Jetzt hab ich Guster auf Pancakes :) Voll toll wie ihr das alles hinkriegt. Ich hätt am Busbahnhof aufgegeben 😎

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